Montag, 22. Oktober 2012

Quengeln bemerkenswert.

Das quengelnde Kleinkind, Belastungsprobe für jede Ironmom, vor allem im öffentlichen Raum wie Supermarkt oder Restaurant, aber auch in den eigenen vier Wänden, wenn Dinge nicht so laufen, wie Kind das will (oder kann).
Im "Leitfaden für faule Eltern" von T. Hodginson fand ich eine bemerkenswerte Passage über das Quengeln. Er schreibt: "Warum jammern und quengeln Kinder? Warum geben sie diese grauenhaften Geräusche von sich? Fragen wir uns zunächst, welche Tiere quengeln. Viele sind es nicht. Die meisten Tiere nehmen ihr Schicksal einfach hin und machen das Beste daraus. Nicht so der domestizierte Hund. Weil Haushunde so häufig verwöhnt werden und es gewohnt sind, ihren Willen durchzusetzen, winseln sie, wenn sie nicht kriegen, was sie wollen, oder wenn sie etwas wollen, das sie sich nicht selbst beschaffen können. Es ist dies ein Ausdruck von Machtlosigkeit und Abhängigkeit. Wenn man selbst nichts machen kann, wenn man davon abhängig ist, dass andere die eigenen Bedürfnisse und Wünsche erfüllen, dann ist Winseln und Quengeln die hilflose Reaktion, wenn es einmal nicht so läuft, wie man es gern hätte."
Da ist bestimmt was dran, dass ein Kleinkind, eben weil es vieles noch nicht kann, eben deswegen quengelt. Hodginsons Rezept ist es, das Kind so früh wie möglich zur Selbständigkeit und damit Unabhängigkeit zu erziehen. Gemäß seiner Logik quengelt ein Kind dann deutlich weniger, wenn es das Gefühl hat, dass die Dinge in seiner Macht liegen. Je eher, umso besser. Und bis es soweit ist, muss man eben durch. Oder nicht?

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