Donnerstag, 10. Januar 2013

Moment mal!

Für effiziente Zeitmanager, Terminplaner und pünktlichkeitsbewußte Menschen das schiere Grauen:

Grafik: Brigitte MOM

 Welche Ironmom kennt das nicht: Mit einem Kleinkind unterwegs sein, heißt Zeit mitbringen. Oder Nerven. Am besten beides. Die Toddler passen nur schwerlich in unser zeitlich durchgetaktetes Lebenskonzept. Weil sie im "Jetzt" leben. Nicht in der Vergangenheit und schon gar nicht in der Zukunft. Ein zielorientiertes "Komm, wir müssen noch Einkaufen" hat für sie wenig Bedeutung. Für sie ist der Weg das Ziel. Ganz schön Zen-mäßig, dieses Leben in der Gegenwart. Beneidenswert. Und auch erschreckend. Weil wir feststellen müssen, dass wir es fast verlernt haben. Und stattdessen den Kindern dauernd weismachen, dass das "Jetzt" kein guter Ort zu sein scheint. Die Zukunft spielt die erste Geige: wir müssen hierhin, wollen dahin, freuen uns auf, werden gleich da sein und haben in jedem Fall ein Ziel. Da ist das "Jetzt" gern im Weg, ein notwendiger Umweg sozusagen.
T. Hodginson dreht in seinem "Leitfaden für faule Eltern" den Spieß einmal um und fragt sich, ob diesbezüglich nicht sogar  Eltern von Kindern lernen können: "Doch wenn wir eine andere Haltung dazu einnehmen, kann Spazierengehen mit einem Kleinkind auch Spaß machen. Das Kleinkind kann den Erwachsenen lehren, sich der Freude am Hier und Jetzt hinzugeben, ohne Sorgen um das, was war oder sein wird. Das Kleinkind kann den Erwachsenen fest im Hier und Jetzt verankern. (...). Kleine Kinder sind schicksalergebene Wesen: Sie denken an ihr leidenschaftliches Leben im Jetzt; Zukunft und Vergangenheit sind inhaltsleere, abstrakte Konzepte. ...
Vielleicht ist da was dran. Wenn ich mir das (Filmchen unten) so anschaue, denke ich "JA"!




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