Montag, 4. März 2013

Nachtrag zu Kesselflicker in da house: Mitgemacht hat was gebracht.

Ich hab's getan! Mich einfach mal so verhalten, wie die Kinder. Nicht aus Berechnung, sondern spontan. Mit überraschendem Resultat. Aber eins nach dem anderen: Gestern nachmittag, der übliche Streit war in der Anbahnungsphase. "Gib das her! Das ist meeeeiiins!" hörte ich den kleinen Mann kreischen. Gleich darauf ein zweites Mal. "Aber ich hatte das zuerst!" - die Große, die natürlich genau weiß, wie man einen Streit anzettelt. "Mamaaaah, L. gibt mir nicht mein Auto wieder!" heulte es aus dem Wohnzimmer. Das Geheule kam näher, steht in der Tür. Ich also mit. "L., warum gibst du ihm nicht sein Auto?" "Weil J. meinen Stift weggenommen hat!" "Hab ich nicht!" "Hast du doch!". Das übliche Anschuldigungs-Ping-Pong. Auf einmal überkam es mich. Mit einer hastigen Bewegung zog ich der Großen das Haargummi aus dem Pferdeschwanz, lief ins Kinderzimmer des kleinen Herren und nahm das neben dem Bett liegende Vorlesebuch an mich. Beides trug ich unter den verdutzten Augen Kinder in mein Arbeitszimmer, begleitet von meinem lauten Wehklagen: "Das ist meins. Ich will das haben. Weil ich hatte das zuerst." Dann schrie ich die Große an: "Wieso nimmst du immer meine Sachen?" Dasselbe wiederholte ich bei dem Kleinen. Und noch lauter: "Das ist MEINS!" und knallte die Tür hinter mir zu. Ich schluchzte hinter der geschlossenen Tür, so deutlich wie ich konnte, dann war ich still. Auch die Kinder waren still. Kurze Zeit später hörte ich ein Flüstern, sie beratschlagten also, was zu tun sei. Nach einiger Zeit klopfte es zaghaft an die Tür. Ich sagte nichts. Und wieder. Dann wurde die Tür langsam geöffnet und zwei Kindergesichter schoben sich durch den Spalt. "Mama, was ist denn mit dir los?" fragte die Große. Der Kleine war schlichtweg entsetzt. "Das ist alles meins!" heulte ich, dann musste ich plötzlich über die verdatterten Gesichter lachen. Die Kinder auch. Irgendwie schienen sie erleichtert. Und haben sich tatsächlich für den Rest des Nachmittages vertragen. Ob's aber nochmal hilft, wage ich zu bezweifeln. Ist ja auch irgendwie albern.

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