Montag, 1. Juli 2013

Schlaf, Kindchen, Schlaf!

Bei Geburt unserer Großen waren Beistellbettchen sehr en vogue. Viele Mütter lobten es als eine Möglichkeit, "allein im eigenen Bett und trotzdem nah beim Kind" zu sein. Auch als Schutz vor plötzlichem Kindstod, dem Schreckgespenst aller frischgebackenen Eltern, schien es gute Dienste zu leisten, da man nachts ja nah am Kind war. Knallharten Vertretern des "Bondings" (der frühkindlichen Bindungstheorie) ging das Beistellbettchen allerdings eine Nummer zu weit. Sie plädierten dafür, das Kind im Ehebett nächtigen zu lassen, denn nur so "sei größtmögliche Nähe und notwendiger Körperkontakt gewährleistet". Der plötzliche Kindstot bzw. der Schutz dagegen war auch hier ein wichtiges Argument.
Mittlerweile hat auch hier der Fortschritt Einzug gehalten. Die Babyphones werden immer sensibler bei größerer Reichweite (unser erstes hatte eine Reichweite von 150 Metern(!!!) und war extrem störanfällig, da reichte schon das Walky Talky des Nachbarjungen) und mittlerweile hält die Sensormatte Einzug ins Babybett.

Wow, was die alles kann:

"Bei der xy Platinum Edition handelt es sich um das erste 3-in-1 Baby-Überwachungsgerät mit Touchscreen Bedienung. Angelcare setzt mit diesem Angebot neue Maßstäbe bei der Babyüberwachung. Das neue Hightech-Gerät kombiniert die Leistungen, die ein hochwertiges Babyphon aufweist, mit einer sensiblen Bewegungskontrolle. Ergänzt wird das Gerät durch eine hochqualitative Videoüberwachung. Angelcare ist es damit gelungen, die drei wichtigsten Überwachungsfunktionen in einem einzigen Gerät zu vereinen. Über das Touchscreen des Empfängers können sämtliche Funktionen sehr einfach ausgewählt und bedient werden. Sie haben Ihr Baby dank Infrarot-Nachtsicht- und Gegensprechfunktion rund um die Uhr im Blick."

Ferner verfügt sie über:

"Kristallklare Gegensprechfunktion – zur Beruhigung des Babys von der Elterneinheit aus.
Temperatur-Sensor – informiert Elterneinheit sofort über Temperaturschwankungen im Babyzimmer
+ Schlafliedfunktion – als Einschlafhilfe können 5 verschiedene Schlaflieder über die Elterneinheit gesteuert werden."

Big Mama is watching you! Und das rund um die Uhr!!! Mütter von heute brauchen scheinbar gar keinen Schlaf mehr

Da kann ja jetzt - Sensor sei Dank - nichts mehr passieren.

Wobei: Gestern las ich in der aktuellen brand eins (Heft 7, Juli 2013) in der Rubrik "Die Welt in Zahlen", dass die Zahl der plötzlichen Kindstodfälle 3 mal höher ist, wenn die Kinder im Bett der Eltern schlafen, als wenn sie in der Wiege schlafen. (8 Fälle pro 100 000 Geburten vs 23 Fälle pro 100 000 Geburten)
Das fand ich jetzt doch überraschend. Über die Zahl der Sensormatten-Schläfer stand da leider noch nichts.

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